Grabower SPD opfert Stadtwald für Postengehabe
Ist Michael Peter das Bauernopfer von Dr. Holger Voß und Stefan Sternberg?
Herr Voß, Herr Sternberg, Frau Bartels, Herr Dobbertin, Herr Kann, etc. nehmen es mit der Wahrheit ja nicht so genau, um ihre Machtspiele durchzusetzen!
Grabows größter Reichtum ist der Stadtwald. Dieser Meinung war schon Herr Sternberg, als er noch Bürgermeister in Grabow war. Das gilt nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht (wie Herr Sternberg meinte), sondern auch, was den Artenreichtum angeht. Es finden sich in den Wäldern rund um unsere Stadt neben den bekannten Wildtieren wie Reh, Damwild und Wildschwein auch seltene Tiere, die unter Artenschutz stehen wie beispielsweise Seeadler, Schwarzstorch und auch der Wolf.
Man mag geteilter Meinung sein, was wichtiger ist – die wirtschaftliche Seite der Waldbewirtschaftung oder der Artenschutz/Tierschutz…
Die Stadt Grabow und auch die SPD in Mecklenburg- Vorpommern haben ihre Seite klar gewählt. Sowohl Frau Bartels, unsere Bürgermeisterin, der jetziger Landrat, Stefan Sternberg, als auch Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt, sind vor allem daran interessiert, die Landesforst am Leben zu halten und ihr Flächen zu bieten. Gesetze zum Tier- und Naturschutz werden bewusst umgangen.
Beweise? Kommen sofort: Zwar ist der Forst bereits seit Jahren bekannt, dass ein Seeadler- Pärchen seinen Horst im Stadtwald nahe Winkelmoor hat, dennoch stellte sich der Revierleiter des Stadtwalds Grabow, Michael Peter, unwissend und ließ rund um den Horst den Wald abholzen, entdeckte den Horst nach eigenen Angaben erst später, weil der Seeadler zufällig mehrfach über ihm kreiste. So gab er es auf der Sitzung der Stadtvertretung am 27.05.2020 zu Protokoll.
Doch damit nicht genug! Er testete nach Sichtung des Seeadlers und seines Horstes eine besondere Form des Wegebaus im Wald und Sie dürfen gern raten, wo genau er das tat… Richtig, mitten in der Horstschutzzone! Wobei auch hier die Art des Wegebaus fraglich ist. Alte Technik wurde den Stadtvertretern als neues Verfahren präsentiert, aber dazu an anderer Stelle mehr…
Leidet Herr Peter an spontaner Amnesie, die kommt und geht? Oder sind ihm die Tiere schlicht egal – vielleicht sogar im Weg??
Die Empfehlung der Projektgemeinschaft Seeadlerschutz aus Schleswig- Holstein lautet: „Der Seeadler gehört zu den seltensten Wildtierarten Deutschlands. Seeadlerschutz ist zum einen Horstschutz! Das Gesetz schreibt hierbei das Unterlassen jeglicher störender Handlungen in einem Radius von 100m um den Horstbaum vor (LNatSchG3 28a). Unsere Empfehlung ist einfach: wenn irgend möglich, soll dieser Bereich ganzjährig überhaupt nicht betreten werden.“
Das Landesnaturschutzgesetz M-V geht in §36 Abs. 4 noch einen Schritt weiter:
„Zum Schutz der Horst- und Neststandorte der Adler, Baum- und Wanderfalken, Weihen, Schwarzstörche und Kraniche ist es verboten,
1. im Umkreis von 100 Metern um den Standort (Horstschutzzone I) Bestockungen zu entfernen oder den Charakter des Gebietes sonst zu verändern,
2. in der Horstschutzzone I und im Umkreis ab 100 bis 300 Meter um den Standort (Horstschutzzone II) in der Zeit vom 1. März bis zum 31. August land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Maßnahmen durchzuführen, […] Für Seeadler gelten die Verbote nach Satz 1 Nr. 2 und 3 in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Juli.“
Anwohnern, die in den Dörfern rund um den Adlerhorst leben, war das Adlerpaar bekannt, brütet es doch seit Jahren schon in unserem Wald und nicht mehr in der Nähe Klein Laaschs, wo es zuvor gelebt haben soll. Wie kann es also sein, dass die Forst, dessen Aufgabe die Bewirtschaftung und Pflege des Waldes ist, nichts von den Tieren gewusst haben will? Muss man Gebiete, die man abholzen will, nicht ganz genau untersuchen?? Oder gab es Anweisungen aus der Stadt bzw. dem Landratsamt, dass der Seeadlerhorst zu ignorieren ist?
Seeadler- Horstbetreuer Rene Feige zeigte sich entsetzt, dass er fehlerhafte Informationen durch die Forst erhielt. „Die Rodung des Fichtenbestandes wäre 2019 sicher nicht zustande gekommen, wenn die Information dazu auf meinem Tisch gewesen wäre“, so Feige. Von wem kamen die falschen Informationen? Aus der Stadt? Von der Forst? Aus dem Landratsamt?
Warum werden Briefe von Jägern aus dem Revier, die darauf hinweisen, dass hier Tierschutzgesetze missachtet werden, einfach ignoriert? Warum tut Frau Bartels so, als wäre jeder, der das Thema anspricht, ein Spinner und würde Unwahrheiten erzählen? Immer wieder beteuert sie auf den Stadtvertretersitzungen, dass sie immer ein offenes Ohr für alle Grabower hätte. Doch das Gehör scheint nur auf einer Seite zu funktionieren. Finanziell lässt sie sich bei der Aufstellung von Schranken an Waldwegen gern helfen. Kritik oder Probleme hört sie nicht, blendet sie einfach aus oder gibt sie hinter verschlossenen Türen nach oben weiter an den Landrat, welcher selbst damals die Deals mit der Landesforst machte, damit die nach Grabow kommt. Allerdings ist auch er taub für Probleme, die die Landesforst betreffen.
Setzen wir dem Ganzen die Krone auf: in unserem Stadtwald gibt es neben Seeadler auch mehrere Rotmilanpärchen und ein Schwarzmilanpärchen. Der Austausch über die Horste dieser Greifvögel mit der Landesforst wurde von der Landesforst abgelehnt. Man habe hier keinerlei Kommunikationsbedarf!
Wozu soll man sich auch an ein Naturschutzgesetz halten? Sind ja „nur“ Tiere. Die können niemanden anrufen und sich beschweren. Und die Menschen, die sich für die Rechte der Tiere einsetzen, ihnen eine Stimme geben und die Forst und auch die Stadt, als Eigentümer des Waldes, öffentlich anklagen, werden in Grabow mundtot gemacht.
Man könnte meinen, dass dies ein Einzelfall sei. Ist es aber leider nicht. Ähnliches wird auch im Hornwald praktiziert. Hier brüten allerdings nicht nur Seeadler, sondern auch Schwarzstörche. Trotzdem wird munter weiter gearbeitet. Der Rubel muss ja rollen!
Herr Peter, wir fordern Sie ganz direkt auf: Fangen Sie an, Ihre Arbeit vernünftig zu machen! Für einen Förster heißt das auch, dass man sich hinter seinem Schreibtisch hervortrauen muss, um sich Bäume und auch Tiere anzusehen, denn Forstwirtschaft besteht nicht nur aus dem Papierkram am Schreibtisch!
Liebe Stadt Grabow, liebe Bürgermeisterin Kathleen Bartels, lieber Stadtvertretervorsteher Herr Dobbertin, liebe Landesforst, wir fordern Sie auf, bestehende Gesetze zu achten!
Wir werden ab sofort jeden kleinen Verstoß gegen Tierschutzgesetze, die uns zugespielt werden, veröffentlichen! Wir lassen es nicht länger zu, dass Sie Informationen falsch weitergeben und unseren Schatz, den Stadtwald ausbeuten, um Profit ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit und Naturschutz zu schlagen!
Aufnahmen einer Wildkamera im Grabower Stadtwald
Hier finden Ansätze für einen zukunftsfähigen Wald.
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