„Pleitewelle“ – Reisebüros vor dem Aus
Wo ist die vielversprochen Hilfe für kleine Unternehmen? Wo sind die Politiker, die die Milliarden an große Konzerne verteilen, die kleinen aber vor die Hunde gehen lassen? Sind es wieder mal nur leere Worte von der Bundesregierung und Frau Schwesig bzw. unserer Landesregierung? Die Reisebüros stehen vor dem Aus! Schuld ist natürlich keiner.
Reisebüros leben von dem Verkauf von Träumen, sie kreieren Urlaub. Doch was hier auf Kosten der Reisebüros ausgetragen wird, ist mal wieder allertiefste Schublade. Man hat sich bequemt, 9000€ für kleine Unternehmen, auch Reisebüros, locker zu machen – wenn man sie denn bekommt. Doch hat sich mal einer der Herren und Damen beraten lassen, was ein Reisebüro selbst ohne Angestellte kostet? Hat irgendein Politiker sich in ein Reisebüro gesetzt und sich vorrechnen lassen, was für Ausgaben ein Reisebüro hat?
Natürlich nicht! Dann wollen wir es heute gerne verdeutlichen:
Unkosten | monatliche Zahlungen |
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Miete | 350,00€ – 1750,00€ |
Strom | 130,00€ – 357,00€ |
PC’s 3 Arbeitsplätze Miete | 357,00€ |
Buchungssoftware | 250,00€ |
Vergleichssoftware pro Arbeitsplatz | 125,00€ |
Internetseiten | 75,00 EUR |
Zubehör (Kopierpapier, Druckertoner, Werbung, Leuchtmittel, Raumpflege etc.) | 150,00 |
Sonstige Abgaben (Müllabfuhr,Wasser, Winterdienst,usw.) | 150,00EUR |
Fixkosten ( durchschn. Miete/Strom 875,00€/178,50€) | 2085,50 € |
Das sind die Fixkosten die jedes Büro in etwa zu tragen hat. Diese Summe beinhaltet noch keinen Lohn, keine privaten Kosten des Lebensunterhalts etc..
Jetzt kommen die Bundes- und Landesregierungen und sagen uns, wir dürfen von den 9000 EUR Soforthilfe nichts zu Essen kaufen und nichts zu Trinken. Mit den 9000,00 EUR kommt ein Standardbüro gerade 3 Monate aus, zumal ja auch Provisionsrückzahlungen für stornierte Reisen ins Haus stehen.
Jetzt kommt der Denkfehler bei den Politiker und bei den Bürgern:
Sollten die Reisebüros wieder aufmachen und Reisen verkaufen, haben sie ja wieder Geld.
Das ist leider falsch. Sollten die Kunden sich entscheiden, wieder zu buchen (was ja höchst unwahrscheinlich ist, da Herr Maas immer wieder in den Medien erzählt, dass es keinen Urlaub geben wird), sind die Reisebüros zwar erleichtert, dass die Kunden wieder buchen, aber Geld gibt es noch lange nicht.
Erst wenn die Kunden abgreist sind, dann gibt es von den meisten Veranstaltern Geld. Das heißt, wenn Sie eine Reise für das nächste Jahr buchen, dann bekommt das Reisebüro auch erst im nächsten Jahr im Monat der Abreise das Geld vom Veranstalter – meistens zum Monatsende.
Liebe Politiker können Sie den Reisebüros bitte mitteilen, wie sie überleben sollen?
Und was wir hier exemplarisch für Reisebüros gemacht haben, trifft auf viele andere Wirtschaftsbereiche auch zu. Viele sind weitaus mehr von der Krise betroffen als es den Anschein hat. Liebe Politiker, informiert Euch und helft! Es ist 5 vor 12!